Pharmaindustrie erwartet kurzfristige Umsatzeinbußen durch die Sanicare-Insolvenz

von Gastautor

Um die aktuelle Einschätzung zur Insolvenz von Sanicare einzuholen hat SEMPORA Consulting 38 Entscheider aus der Pharmaindustrie am 26. und 27. September 2012 befragt.

50% der Befragten gehen von kurzfristigen Umsatzeinbußen durch die Insolvenz von Sanicare aus. Mittelfristig wird die Insolvenz jedoch keinen Einfluss auf das Versandhandelsgeschäft der Pharmaunternehmen haben.

Die Pharmahersteller gehen davon aus, dass sich die jetzigen Sanicare-Umsätze zu 78% auf andere Versandapotheken umverteilen werden. 17% wandern in die stationäre Apotheke und 5% der Umsätze werden wegfallen, so die Erwartung der Befragten.

Fast alle Unternehmen sind der Meinung, dass die Sanicare-Insolvenz das Geschäftsmodell des Apothekenversandhandels nicht in Frage stellt. 63% der Industrievertreter sind der Meinung, dass Sanicare als Versandhandelsmarke zukünftig weiterhin im Markt aktiv sein wird.

Rund ein Drittel (32%) der Befragten wird diese Entwicklung zum Anlass nehmen, die eigene Versandhandelsstrategie zu überarbeiten. Kurzfristig wollen 53% der Pharmahersteller ihre Vermarktungsbudgets neu zuordnen.

„Wenn große Handelsunternehmen aufgeben müssen, hat dies natürlich kurzfristig negative Auswirkungen auf die Umsätze der Hersteller. Mittelfristig wird dies jedoch nicht die dynamische Entwicklung des Apothekenversandhandels bremsen. Der Versandhandelsmarkt befindet sich eindeutig in einer Konsolidierungsphase – dies erhöht die Anforderungen an das Risikomanagement“, fasst Thomas Golly, Managing Partner von SEMPORA Consulting zusammen.

Das Thema Versandhandel und die Zukunft von Sanicare wird sicher auch im November in Frankfurt eine zentrale Rolle spielen. Wir sind gespannt auf die Redebeiträge sowie Diskussionen – und bedauern umso mehr auf Grund der aktuellen Entwicklungen die Absage von Heinrich Meyer, Leiter Versandapotheke bei Sanicare als Referent.

Unser Gastautor: Thomas J. Golly ist geschäftsführender Gesellschafter der SEMPORA Consulting GmbH. Die vollständigen Ergebnisse der Befragung können auf Anfrage als elektronische Datei kostenlos von SEMPORA Consulting, Bad Homburg, bezogen werden (www.sempora.com).

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