Im Rückblick: Erste inspirato Konferenz "Sharing Economy" – Der Expertentreff zum Megatrend „Zugang statt Besitz“

von Franziska Thiele

> Sharing Economy in allen Facetten – ein inspirierendes Erlebnis für mehr als 100 Teilnehmer
> Zugang zu Produkten, Dienstleistungen und Ideen wird wichtiger als Besitz und verändert ganze Industrien
> mylittlebigswap als Gewinner des KoKonsum Jam

Auf dem neuen Expertentreff SHARING ECONOMY widmeten sich anerkannte Spezialisten und Entrepreneure, Vorreiter und Start-Ups am 13. Mai 2013 in der Kalkscheune Berlin der wirtschaftlichen Kraft und den Marktmöglichkeiten der Sharing Economy.
Die Konferenz begeisterte durch einen gelungenen Mix aus Trend- und Praxisvorträgen sowie lebhafte Diskussionen und bewies, dass Sharing Economy kein Modethema, sondern eine Entwicklung von gewaltiger Dimension ist, die früher oder später auch etablierte Industrien verändern wird.

Die Post-Ownership-Bewegung wird aktuell angeführt von einer neu denkenden „digitalen Boheme“, die wirklich nachthaltiger leben und nicht mehr darauf warten möchte, dass die Politik oder große Unternehmen sich umstellen.
Ziel der Konferenz war es, alle Facetten der aktuellen Sharing-Welt zu Wort kommen zu lassen sowie Unterschiede herauszuarbeiten. Dabei sind drei Bereiche erkennbar:
1. Sharing Economy-Marktplätze, -Geschäftsmodelle und -Services, wie Airbnb, tamyca und Car2go
2. Post-Ownership-Communities, wie WHY own it und leihdirwas
3. Curated Services, wie z.B. die Playlist-Funktionen bei Spotify, bei dem User auf die geteilten Playlists ihrer Freunde zugreifen können und dadurch neue und bessere Musik entdecken

Dietmar Dahmen begeisterte mit seiner impulsiven Keynote gleich zu Beginn das Publikum. “SHARING IS CONNECTIVITY ... CONNECTIVITY IS PROGRESS … ITS NOT HOW SMART YOU ARE … BUT HOW CONNECTED YOU ARE!” lautete sein mitreißendes Statement.
Teilen macht nicht nur reich, sondern glücklich. Die Reduktion von Besitz bringt uns mehr Zugang: zu Menschen, zu Erlebnissen und zu Sachen. Und das macht uns glücklicher und gibt uns mehr Sinn, so auch Lena Sönnichsen von Airbnb, einem Anbieter von mittlerweile 350.000 Privatunterkünften weltweit und Pionier der Sharing Economy.

Dass Collaborative Consumption kein kurzfristiger Trend für Weltverbesserer ist, bewies der bunte Teilnehmermix – von Otto, Flughafen Düsseldorf oder Hevert Arzneimittel bis zu Tchibo, DB Logistics, Nestlé, Rabenhorst, nhow, Stage Entertainment und MediaSaturn – die sich alle über die Potenziale der Sharing Economy und deren Einfluss auf etablierte Geschäftsmodelle interessierten.

Viele Firmen erkennen mittlerweile die Möglichkeiten der Sharing Economy und präsentierten in Berlin ihre Erfolgsmodelle für die neue Generation von Konsumenten, die auf nichts verzichten wollen, aber trotzdem nicht alles kaufen. Getrieben vom Internet, das intelligente Formen des gemeinschaftlichen Konsums ermöglicht.

Auch Daimler fährt laut Pressesprecher Andreas Leo mit Smart(em) Teilen und 150.000 car2go Kunden allein in Deutschland auf Erfolgsspur und hat frühzeitig auf den Sharing Trend gesetzt. Nach dem Motto „Ready-to-Rent“ wird dank Sharing Economy u.a. auch High Fashion erlebbar, wie Margarita Kozakiewicz von Pret-a-Louer eindrucksvoll bewies.
Augenöffnend war nicht zuletzt der Vortrag von Uwe Lübbermann, Premium Cola und den Alternativen zum ständigen Wachstumswahn.

Fazit und Hoffnung aller Teilnehmer am Ende eines inspirierenden Tages: Sharing Economy ist nicht das Ende von Besitz, Konsum oder Eigentum. Konsumenten werden weiterhin kaufen, aber nachhaltiger und bewusster in Bezug auf Qualität und Service. Neue Marktplätze, Produktionsmethoden und Communities werden auch in Zukunft etablierte Geschäftsmodelle herausfordern: Sharing Economy und die Post-Ownership-Bewegung werden daran einen großen
Anteil haben.
Langfristig werden die Plattformen gewinnen, bei denen man zentral alle Sharing-Anbieter buchen und vergleichen kann. Die Bewegung birgt noch riesen Potenziale, vor allem in Deutschland, das den Trend gerade erst für sich entdeckt, wie auch das große Medieninteresse vor Ort (u.a. von ZDF, Phoenix, Arte oder 3Sat) eindrucksvoll bestätigte.

Durch das umfassende und facettenreiche Programm führten Nick Sohnemann, INNOSPARK und Daniel Bartel, Kokonsum.org. Das Vernetzen steht auch in der Sharing Economy im Mittelpunkt und so war das Interesse am
netzwerbing, einer innovativen Networking-Methode powered by Gruppenbing zu Beginn der Konferenz groß.
Spannend war zudem die Sharing Economy Clinic, in der Nick Sohnemann und Philipp Gloeckler den Teilnehmern Empfehlungen und Ideen für deren eigene Geschäftsmodelle gaben.
Ein Highlight der Veranstaltung war der KoKonsum Jam, bei dem 5 Start-Ups einer Jury und dem Publikum ihre Geschäftsmodelle präsentierten. Kein "death by powerpoint" sondern im knackigen Pecha-Kucha Format mit 20 Slides a 20 Sekunden. Das Publikum begeistern konnte am Ende mylittlebigswap, ein full-service Tauschshop für pre-loved Kinderkleidung.
Krönender Abschluss war die öffentliche WHY own it AFTER WORK PARTY im Innenhof der Kalkscheune, zu der auch die Peer-to-Peer Community Berlins eingeladen war.

Veranstaltet wurde der 1-tägige Expertentreff von inspirato KONFERENZEN, einem Geschäftsbereich der SEMPORA Consulting GmbH.

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